Den Sparer-Pauschbetrag richtig ausschöpfen und die Abgeltungssteuer umgehen!
Über einen längeren Zeitraum nahmen sich Anleger kaum die Zeit den Sparer-Pauschbetrag zu optimieren und um die Abgeltungssteuer zu umgehen. Bei hohen Zinsen wurde der Sparer-Pauschbetrag sehr häufig durch hohe Tagesgeldzinsen ausgeschöpft. Das änderte sich im Laufe der Zeit durch sinkende Zinsen im kurzfristigen Geldanlagebereich und auch bei den langlaufenden Bundesanleihen.
Tagesgeldanleger waren Profiteure der Bankenkrise
Die hohen Zinsen in dem Zeitraum der Entstehung der Immobilienblase und der Bankenkrise haben viele Anleger für sich ausgenutzt. Die Zinsen im kurzen Laufzeitenbereich der Tagesgelder und Festgelder waren fast genauso hoch wie Im Laufzeitenbereich von 10 Jahren, zum Beispiel bei Bundesanleihen. So musste das Tagesgeld für alles herhalten. Für die Altersvorsorge, für langfristige Sparpläne, für den Hausbau und ähnliches. Die normalen Zinskurven wurden außer Kraft gesetzt, weil viele Banken sich kurzfristig finanzieren mussten. Daher stiegen die Zinsen im kurzfristigen Zinssegment an.
Tagesgeldanleger verlieren hohe Zinsen durch die Eurokrise
Nach der Bankenkrise wurde die Verschuldungskrise der EU Staaten offensichtlich. Staaten waren überfordert, den Banken des Landes Kredite zu geben und kamen dadurch selbst ins straucheln. Jetzt nahm die EZB die Zinszügel stärker in die Hand. Die Eurostaaten konnten sich günstiger refinanzieren und so wurden die Zinsen im kurzfristigen Bereich gesenkt und die langfristigen Zinsen wurden in Deutschland immer niedriger, weil viele ausländische Investoren Sicherheit suchen.
Was machen Anleger daraus?
Heute warten Anleger im Tagesgeld ab, sind traurig, weil es keine hohen Zinsen mehr gibt und nehmen die Inflation hin, die höher ist als der zu erzielende Zins.
Sparer-Pauschbetrag nicht ausgeschöpft?
Die niedrigen Zinserträge führen bei vielen Anlegern dazu, dass der Sparer-Pauschbetrag nicht ausgeschöpft wird. Bei hohen Zinsen zahlte man sogar Abgeltungssteuern! Und jetzt bei niedrigen Zinsen? (Steckt man den Kopf in den Sand)
Aktivität ist gefordert: Nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, sondern darüber nachdenken,
- wie mehr Zinserträge erwirtschaftet werden können
- wie andere Kapitalerträge realisiert werden können
- wie Sicherheit in die Geldanlage für den Fall eines Zinsanstiegs kommen kann
Alternativen um hohe Zinsen zu erzielen
Um höhere Zinserträge zu erzielen, ist entweder das Zinshopping weiter zu betreiben, Immer zum „Besten Zinsanbieter“ zu wechseln und Banken Geld zu leihen, die gerade die 100.000 Euro Sicherung schaffen. Ob die noch jungen Sicherungssysteme im Extremfall wirken, sei dahingestellt. Zinshopping hat meiner Meinung nach nichts mit Geldanlage zu tun.
Im Umfeld der Finanzrepression, also niedrige Zinsen und eine Inflationsrate, die oberhalb der Tagesgeldzinsen liegt und auch oberhalb von mittelfristigen und langfristigen Bundesanleihen, sollten Anleger Ihre Anlagestrategie überdenken. Ein Wechsel in Finanzinstrumente, wie Aktienanleihen mit hohen Zinsen oder Discountzertifikate, sind Finanzinstrumente die schwanken. Durch die Zinsen oder den Discount bei niedrigeren Basispreisen ist eine Erfolgschance zu höheren Kapitalerträgen möglich. W. Chancen und Risiken, Ziele und Angemessenheit, beraten lassen!
1. Mittelstandsanleihen als marktenge und risikoreichere Anlagealternative
Eine weitere Möglichkeit sind Mittelstandsanleihen. Diese sind jedoch in einem engen Markt. Kaufen und liegen lassen, das ist gefährlich. Alternativ können Fonds gewählt werden, die beispielsweise in Mittelstandsanleihen investieren.
2. In Private Kredite investieren
Eine weitere Möglichkeit ist es in private Kredite zu investieren, die hohe Zinsen abliefern, regelmäßig getilgt werden, unterschiedliche Laufzeiten und unterschiedliche Sicherheiten bieten. Damit kann ein Teil der höheren Wunschzinsen erwirtschaftet werden. Die Zinserträge müssen manuell ermittelt werden und unterliegen der Abgeltungssteuer. Sofern im Sparer-Pauschbetrag ein Freiraum zur Verfügung steht, kann dieser ausgeschöpft werden.
3. Kapitalerträge aus Aktien, Anleihen oder Fonds rechtzeitig kalkulieren und realisieren.
Seit der Einführung Abgeltungssteuer verfahren viel Anleger zum Beispiel bei Fondsanlagen oder Aktien oder Anleihen so, das bis zum Sankt Nimmerleinstag die Wertpapiere im Depot gehalten werden. Dabei können Kapitalerträge aus Wertpapieren innerhalb des Sparerpauschbetrages steuerfrei veräußert werden. Deshalb rechtzeitig realisieren und so kalkulieren, dass der Sparer-Pauschbetrag am Jahresende ausgeschöpft ist.
Fazit:
Nicht den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass Tagesgelder das Allheilmittel sind und die Zinsen schon steigen werden! Aktivieren Sie sich und checken Sie Ihre Ertragsmöglichkeiten. Wenn dann sogar Kapitalerträge entstehen und der Abgeltungssteuer entgehen kann, so vermehrt sich ihr Geld und die Performance fällt erheblich höher aus.
Wenn man richtig kalkuliert und die Abgeltungssteuer berechnet, kann der Freistellungsauftrag ausgeschöpft werden und man hat mehr steuerfreie Zinsen. Gerade jetzt bei hohen Aktienkursen soll man über die Realisierung nachdenken, und den Sparer-Pauschbetrag ausschöpfen. So erhält man im nächsten Jahr wieder mehr Spielraum und umgeht so im nächsten Jahr mehr Abgeltungssteuer zu zahlen. Schön die Beträge Jahr für Jahr aufteilen und immer wieder realisieren. So spart man die Abgeltungssteuer und den Soli.
Abgeltungssteuer umgehen hört sich im ersten Moment komisch an. Bei mir ist das auch so, ich nutze den Freistellungsauftrag nicht vollständig aus. Ich denke dabei immer an die Provision. Aber die sind heute ja so gering, dass man mehr seine eigene und die Steuersparstrategie ansetzen sollte. Dann umschifft man die Abgeltungssteuer. Gibt es noch weitere Tipps?
Ich suche auch nach Alternativen zu Tagesgeldern, denn meinen Sparerpauschbetrag schöpfe ich nicht aus. Mittelstandsanleihen sind mit noch nicht so bekannt. Aber in der Werbung höre ich häufiger, dass es gute Zinsen für Privatkredite gibt. Ich kann doch mein Tagesgeld nicht einem einzigen Kreditnehmer anvertrauen?